Wir schreiben eine Geschichte

Hallo Leute:3
Ich denke mal, der Titel sagt schon alles xD
Der erste schreibt ein paar Sätze, der nächste weiter, und immer weiter...
Und so wird die Geschichte immer länger.
Wenn jemand meint, jetzt ist ein gutes Ende, beendet er die Geschichte, und fängt eine neue an.
Und in diesem Falle meine ich eher nicht so "lustige" Geschichten, wo ihr z.B. schreibt, "Da kam ein rosa Hund angetanzt"^^


Ich fange mal an:


Ich will hier raus.
Ich starre auf den Satz. Die Buchstaben verwischen vor meinen Augen. Mir ist schwindelig.
Ich drücke den Bleistift fester auf das Blatt Papier.
Meine Fingerknöchel werden weiß, und die Spitze bricht ab.
Ich beiße mir auf die Lippe, schmecke das Blut. Metallisch.
Die Tränen verschleiern mir die Sicht, laufen mir warm die Wangen herunter.
Ich beiße mir noch einmal auf die wunde Lippe, unterdrücke den Drang zu schreien. Egal wie laut ich schreie, niemand hört mich. Niemand.
Ich betrachte die gegenüberliegende Wand. Vergrabe den Kopf in meine bleichen Hände.
Seit 264 Tagen bin ich hier eingesperrt.
Seit 264 Tagen habe ich mit niemanden mehr geredet. 26 Buchstaben.
Seit 6336 Stunden hat mich niemand mehr berührt.
Denn ich darf niemanden berühren.
Wenn ich jemanden berühre, stirbt er.

Das Papier benutzte ich als so eine Art Tagebuch.
In meinem Tagebuch kann ich meine ganzen Gedanken aufschreiben, wenn ich schreibe, vergesse ich für eine Weile, wer ich bin und wo.
Ich kann etwas anderes machen, als nur in meinen eigenen Gedanken gefangen zu sein.
Ich weiß nicht wer die Leute sind, die mich hier einsperren.
Ich weiß nur, das sie exestieren, gesehen habe ich sie nie.
Durch einen Lautsprecher teilen sie mir manchmal etwas mit.
"Du bekommst einen Zellenangenossen", haben sie gesagt.
"Für gute Führung", haben sie gesagt.
"Wir hoffen du verreckst hier", haben sie gesagt.
Letzteres haben sie nicht gesagt, aber ich kann es mir denken.
Sie haben alle Farbe aus meinem Leben gestrichen, alle Menschen die ich liebte. Mein Leben haben sie zerstört. Ich bin zerbrochen.
Manchmal habe ich Glück, ich schaue aus dem kleinen Fenster, berühre das feste Glas, weiß das ich nicht entkommen kann. Doch dann sehe ich die vielen Bäume, die bunten Blätter, den blauen Himmel.
Manchmal sehe ich sogar Vögel, sie können die Flügel ausbreiten, und wegfliegen. Ich beneide sie. Meist aber marschieren draußen Gruppen von Soldaten herum, zertreten die Blumen, das Gras , die Blätter. Vögel gibt es kaum noch. Meist sind es Kriegsflugzeuge, die im Himmel zu sehen sind. Es herrscht Krieg...